Wer Angst vor dem Tod hat, hat Angst vor dem Leben!
Du findest unter Youtube ein Video mit dem gleichen Thema: https://youtube.com/@ursulaburghartswieser
Der Tod als Teil des Lebens: Ein Blick auf Angst und Akzeptanz
Heute möchte ich eine wichtige These vorstellen: Wer Angst vor dem Tod hat, hat auch Angst vor dem Leben. Ich werde erklären, was der Tod für mich bedeutet, warum ich diese These aufstelle und wie man das Leben bewusster gestalten kann, wenn man sich mit dem Thema auseinandersetzt. Dabei möchte ich auch persönliche Erfahrungen teilen und darüber sprechen, wie man mit dieser Erkenntnis arbeiten kann.
Was ist der Tod?
Für mich ist der Tod Teil eines großen Kreislaufs. Diese Vorstellung kommt tief aus meinem Inneren: Der Tod ist nicht das Ende, sondern eine Rückkehr zu dem Ursprung, aus dem wir kommen. Der physische Körper stirbt, aber der Kern, der innere Teil unserer Seele, lebt weiter. Es gibt viele Ansichten zu diesem Thema, und keine ist falsch oder richtig – ich kann nur meine persönliche Perspektive teilen.
Meine Begegnungen mit dem Tod
Schon früh in meinem Leben hatte ich Berührungspunkte mit dem Tod. Als ich elf Jahre alt war, verstarb meine Mutter nach einer langen Krankheit. Später hatte ich selbst einen Autounfall mit einer Nahtoderfahrung. Diese Erfahrung war erstaunlich und wunderschön zugleich, denn ich spürte eine schützende Energie – wie ein Schutzengel – die mich beschützte und mir zeigte, dass das Universum für mich da ist. Zwei Menschen kamen bei dem Unfall ums Leben, und ich war die einzige Überlebende. In einem Moment der Bewusstlosigkeit spürte ich diese Energie und wusste, dass ich – aus welchem Grund auch immer – überleben durfte.
Auch mein Vater war schwer krank. Ich bat die Klinik, mich zu informieren, wenn es zu Ende ging. Tatsächlich riefen sie mich rechtzeitig an, und ich konnte bei ihm sein. Nachdem ich eine Kerze angezündet habe, durfte ich ihn in seinen letzten Atemzügen begleiten. Und ich glaube sogar, dass er auf mich gewartet hat. Es herrschte eine wunderbare, besondere, fast friedliche Stimmung im Raum.
Wie kann ich anderen Menschen in der gleichen Situation helfen?
Da der Tod in meinem Leben präsent war, beschloss ich, Menschen in diesem Prozess zu begleiten. Ich machte eine Hospizausbildung, die mir half, meine eigenen Erlebnisse zu verarbeiten und anderen beizustehen. Dabei wurde mir bewusst, wie sehr der Tod tabuisiert wird. Früher war es üblich, über den Tod zu sprechen, heute wird das Thema oft verdrängt. Auch bei meiner Mutter war es so: Niemand sprach offen über die Tatsache, dass sie sterben würde. Diese Verdrängung hinterließ „offene Türen“.
Angst vor dem Tod: Wovor fürchten wir uns?
In der Hospizausbildung lernte ich, dass die größte Angst der Menschen oft mit Schmerzen verbunden ist. Viele fürchten, im Sterbeprozess Schmerzen zu haben. Doch ich konnte erfahren, dass die oberste Priorität der Ärzte darin liegt, den Patienten zu helfen, schmerzfrei zu sein. Dieses Wissen kann Vertrauen schaffen.
Was bedeutet es, Angst vor dem Tod zu haben? Meiner Meinung nach ist es oft die Angst vor dem Unbekannten. Wenn wir den Tod als Teil eines Kreislaufs akzeptieren, können wir mehr im Hier und Jetzt leben. Der Fokus auf das Sterben oder die möglichen Schmerzen versetzt uns in die Zukunft – eine Zukunft, die noch nicht eingetreten ist. Wenn wir jedoch den Kreislauf des Lebens annehmen, sind wir präsenter im Moment.
Der Sinn des Lebens: Freude und Berufung
Ein wichtiger Aspekt, der das Leben bewusster macht, ist die Suche nach dem Sinn. Der Sinn des Lebens muss nicht immer in großen Herausforderungen oder der „Arbeit an sich selbst“ liegen. Freude und Leichtigkeit dürfen Teil unseres Lebens sein. Die Vorstellung, dass wir hier sind, um nur Lasten zu tragen, entspricht nicht meiner Überzeugung. Vielmehr sollten wir das tun, was uns Freude bereitet und unser Herz erfüllt.
Wenn wir akzeptieren, dass Geburt, Leben, Tod und Wiedergeburt ein Kreislauf sind, können wir die Gegenwart besser annehmen und das Leben mehr genießen. Der Sinn liegt darin, das zu tun, was uns Freude bereitet, und unsere Gaben zu leben.
Offenheit für Gespräche über den Tod
Der Prozess, den Tod zu akzeptieren, wird einfacher, wenn wir darüber sprechen. Mein Vater hatte vor seinem Tod einen Traum, in dem er sich selbst unter einem Auto liegen sah und sich dann aus der Situation heraus nach oben bewegte. Er erzählte, dass er von Lichtern umgeben war und sich glücklich fühlte. Ich wusste, ohne es zu sagen, dass er auf das Sterben vorbereitet wurde. Eine Woche später ging er friedlich, und der Arzt war erstaunt über den ruhigen „Übertritt“.
Es ist wichtig, über diese Erlebnisse zu sprechen, auch wenn es ungewöhnlich oder sogar „gespenstisch“ erscheint. Sie zeigen uns, dass die Menschen, die gegangen sind, im Herzen weiterleben. Physisch sind sie nicht mehr da, doch die Verbindung bleibt bestehen.
Fazit: Leben im Hier und Jetzt
Wenn wir den Tod als Teil des Kreislaufs akzeptieren, können wir bewusst im Hier und Jetzt leben und unser Leben mit Freude und Sinn erfüllen. Ich hoffe, dass dieser Beitrag einige wertvolle Impulse geben konnte.
Ich freue mich über Kommentare und persönliche Gedanken zu der Frage: Wovor hast du Angst, wenn es um den Tod geht?
Schreib mir gerne an info@ursulaburghartswieser.de
Von Herzen, Ursula